Obwohl
noch nicht letztendlich wissenschaftlich bewiesen,
deutet doch vieles darauf hin, dass wir es hier mit
fast unverändert erhaltenen Nachkommen von eiszeitlichen
Wildpferden zu tun haben. Die ältesten schriftlichen
Dokumente, in denen die Exmoor-Ponys erwähnt
wurden, sind immerhin fast 1000 Jahre alt. In der
Abgeschiedenheit des in Südwestengland gelegenen
Exmoor-Gebietes blieben die Exmoors von menschlichen
Einflüssen weitgehend verschont, Kreuzungstiere
konnten auf den kargen Flächen nicht überleben
(Moor bedeutet soviel wie Einöde).
Noch heute leben einige Herden halbwild im Exmoor-Nationalpark.
Während sie sich die Flächen im Sommer häufig
mit Schafen und Rindern der ansässigen Bauern
teilen müssen, fressen sie über Winter nur
das, was vom Sommer übrig geblieben ist. Oft
sind dies nur spärliche Grasreste, Heide und
Ginster. Hier kann man noch von natürlicher Auslese
sprechen, denn nur gesunde und genügsame Tiere
überleben harte Winter. Als "natürlicher
Feind" fungiert heute lediglich der Mensch, denn
nicht wenigen Ponys wird ihre Vorliebe für das
Ausruhen auf den Straßen des Exmoor-Gebietes
zum tödlichen Verhängnis.
Die robuste Lebensweise erklärt auch, warum diese
Ponys so extrem wiederstandsfähig, intelligent
und anspruchslos sind. Neben der interessanten Geschichte
dieser Rasse haben sie auch ein sehr apartes Exterieur.
Die Exmoors eignen sich erstklassig für alle
Aktivitäten, besonders als Kinderreitpony, zum
Fahren, als sehr trittsicheres Trekkingpony oder aber
auch als Reitpferd für Erwachsene. Früher
wurde es häufig für Reitjagden und zum Arbeiten
an den Schafherden genutzt. In Deutschland gibt es
einige Landschaftspflegeprojekte, wo Exmoor-Ponys
überwiegend sich selbst überlassen sind
und oftmals in Verbindung mit Heckrindern auf großen
Flächen gehalten werden.
Kaum zu glauben - aber wahr: Trotz aller guten Eigenschaften
stehen die Exmoor-Ponys auf der Roten Liste der bedrohten
Nutztierrassen. Weltweit existieren ca. 1400 registrierte
Exmoor-Ponys. Jedoch werden nur ca. ein Viertel davon
zur Zucht genutzt. Es geht also darum, den Bekanntheitsgrad
dieser einmaligen und außerordentlich reizvollen
Rasse deutlich zu erhöhen. Das Exmoor-Pony muss
in seiner Ursprünglichkeit erhalten bleiben!
Während
zu Arche-Hof-Zeiten schon bis zu 12 Exmoor-Ponys auf
den vorpommerschen Weiden herumsprangen, sind es jetzt
2 tragende Stuten und der Hengst Salto, sowie ein
Wallach.